Auch in der Verpackungsindustrie spielt das Thema Nachhaltigkeit mittlerweile eine große Rolle. Dabei werden entweder Rohstoffe verwendet, die man leicht recyceln kann oder die Verpackung selbst besteht aus nachwachsenden und natürlichen Rohstoffen. Die für die Verpackung verwendeten Materialien werden darüber hinaus auf ressourcenschonende Art und Weise erzeugt.
Was sind nachhaltige Verpackungen? Die Definition
Nachhaltige Verpackungen sind derzeit in Deutschland noch nicht genau definiert. Dementsprechend kommt es nicht selten vor, dass auch Verpackungen, die weniger umweltfreundlich sind, als nachhaltig bezeichnet werden. Dabei handelt es sich oftmals um Verpackungen, die aus recycelbaren Materialien stammen. So müssen etwa Hanf oder Papierverpackungen oftmals mit einem Lkw über weite Strecken angeliefert werden. Dies kann nicht als nachhaltig bezeichnet werden.
Nach der Rückgabe werden Pfandflaschen oftmals ebenfalls über längere Strecken transportiert und werden sogar teilweise mit Chemikalien gereinigt. Um Materialien dem Recycling zuführen zu können, müssen diese zunächst einmal in die einzelnen Bestandteile getrennt werden. Hierfür ist eine entsprechende Infrastruktur erforderlich.
Die Produktion der Verpackung selbst spielt ebenfalls eine wichtige Rolle. Nur wenn diese möglichst ressourcenschonend erfolgt und nur ein minimaler Rohstoffeinsatz erforderlich ist, kann von nachhaltigen Verpackungen gesprochen werden. Die Verpackung muss gleichzeitig so konzipiert sein, dass das Produkt entsprechend geschützt ist, denn bei dem Produktschutz handelt es sich um die wichtigste Funktion von Verpackungen.
Woher stammt der Begriff „Nachhaltigkeit“
Ursprünglich stammt der Begriff Nachhaltigkeit aus der Forstwirtschaft. Er wurde erstmalig im Jahr 1713 von dem Schriftsteller Hans Carl von Carlowitz in seinem Buch „Silvicultura oeconomica“ verwendet. Der Begriff bezog sich damals auf den nachhaltigen Einsatz von Holz. Inzwischen wird „Nachhaltigkeit“ allerdings auch für andere Produkte, Materialien und Dienstleistungen verwendet.
Bezeichnet werden damit ökologisch sinnvolle und umweltschonende Produkte wie Karton-Verpackungen. Wird eine nachhaltige Verpackung gewählt, wird damit langfristig zum Schutz der Umwelt beigetragen. Noch lange nicht ist jede Verpackung aus Papier, Holz oder einem anderen nachwachsenden Rohstoff tatsächlich auch umweltfreundlich. Zum Beispiel dann nicht, wenn die Verpackung zusätzlich beschichtet ist.
Einige Beispiele – so sieht eine nachhaltige Verpackung aus
Zahlreiche Verpackungen bestehen aus fossilen Rohstoffen, die auf Erdöl basieren, wie Styropor, Plastikhüllen, Etiketten oder Kunststofffolien. Selbst Kartons sind nicht wirklich umweltfreundlich aufgrund ihrer Materialherkunft. Zwar besteht Pappe überwiegend aus Holz und ist daher biologisch abbaubar, dennoch ist die Verwendung von Holz nicht immer tatsächlich nachhaltig.
Der Grund: um den Bedarf zu decken, werden Jahr für Jahr etliche Bäume gefällt. Um 100 kg Papier produzieren zu können, werden 300 kg Holz, 110 kg CO2, 1000 kW Energie und 5000 l Wasser benötigt. Aufgrund des riesigen Bedarfs an Kartonagen ist es essenziell, nachhaltige Verpackungen zu verwenden.
Am besten ist es natürlich, gänzlich darauf zu verzichten, ein Paket zu versenden. Funktioniert dies nicht, sollte eine nachhaltige Verpackung aus bestimmten Rohstoffen gewählt werden. Als nachhaltig gelten:
- Bioplastik: Bioplastik besteht aus nachwachsenden Rohstoffen und ist biologisch abbaubar. Es wird vor allem für Füllmaterial, Müllsäcke und als Verpackung für Lebensmittel verwendet. Allerdings zersetzt es sich nicht schnell genug und nicht selten kommen Etikettenschwindel bzw. Greenwashing
- Hanf: Hanf überzeugt durch seine hervorragende Isolierungswirkung und ist gleichzeitig ein bodenschonender und schnell nachwachsender Rohstoff. Vor allem bei Thermoverpackungen kommt die Pflanze zum Einsatz. Allerdings gibt es kaum weitere Einsatzbereiche.
- Glas: Glas ist lebensmittelecht, kann unbeschädigt einfach wiederverwendet werden und ist durch Einschmelzen recycelbar. Es dient überwiegend als Verpackungsmaterial für Lebensmittel. Gleichzeitig hat es aber zahlreiche Nachteile, so ist es unter anderem relativ schwer und nicht stoßfest. Zudem benötigt die Erzeugung und Wiederverwertung von Glas eine große Menge an Energie.
- Maisstärke: Überwiegend als Füllmaterial kommt Maisstärke zum Einsatz. Es ist allerdings relativ teuer. Zu den Vorteilen gehören, dass es aus nachwachsenden Rohstoffen besteht, ungiftig ist, sehr leicht ist und stoßdämpfend wirkt.
Nachhaltige Kartons, Klebeband und Füllmaterialien
Kartons sind die erste Wahl, wenn es darum geht, Güter zu verschicken. Denn im Gegensatz zu Plastikbeuteln, die vorwiegend für Lieferungen aus China gerne verwendet werden, bieten diese verschiedene Vorteile. Kartons gibt es in unterschiedlicher Größe und sie lassen sich mehrfach recyceln. Ein weiterer Beleg für die Nachhaltigkeit bei Verpackungen mit Kartons ist die Möglichkeit, dass diese häufig wiederverwendet werden können.
Denn jede mehrfach verwendete Verpackung schont die Umwelt. Nicht immer lässt sich der Einsatz von Kartons und der Kauf derselben vermeiden. Daher ist es wichtig, darauf zu achten, einen Recyclingkarton zu wählen. Beim Klebeband, welches dazu dient, um den Karton zu schließen, kann mittlerweile auf Papierklebeband zurückgegriffen werden. Es ist deutlich umweltfreundlicher als die früher verwendeten Klebestreifen aus Plastik.
Werden zerbrechliche Gegenstände versendet, wird zum Schutz Füllmaterial benötigt. Je kleiner der Karton gewählt wird, desto weniger Platz muss mit dem Material ausgefüllt werden. Als Alternative zur umweltschädlichen Luftpolsterfolie können die folgenden Materialien verwendet werden:
- Nachhaltige Polsterchips aus Maisstärke
- Wellpapier und Holzwolle
- Alte Zeitungen oder anderes altes Papier
Eine Verpackung muss eine wichtige Funktion erfüllen: Sie dient dazu, um das Produkt zu schützen. Insbesondere im Versand durch Onlinehändler spielt der Schutz des Produkts eine wichtige Rolle.